Halti – ein finnisch-norwegischer Grenzberg

Die Anfahrt zum Ausgangspunkt der Besteigung führt uns erst über eine kleine Teerstraße in das Tal Kåfjordbotn hinein danach weitere 20 km Piste hinauf auf eine Hochebene im Gebiet der Sami.

Hier am Ende der Piste, am Rande des Reisa Nationalparks, kann man in der Nähe einer Schutzhütte parken. Ein friedlicher Ort, der uns am Abend noch einen wunderschönen Regenbogen präsentiert.

Dem Wetterbericht entsprechend, der für den Nachmittag wieder einmal Regen ankündigt, starten wir bereits gg 6:00 Uhr. Zunächst folgen wir dem gut erkennbaren Pfad hinauf auf die Anhöhe. Ab hier wird die Wegfindung schon etwas spezieller. Im Internet haben wir folgende Wegbeschreibung gefunden (Auszug): „… Wir orientieren uns mit mal mehr mal weniger Abstand entlang eines Rentierzauns, immer noch annähernd südwärts. Am Zauntreffpunkt (aus drei Richtungen treffen Zäune aufeinander) schwenken wir ostwärts. Folgen also dem links abzweigenden Zaun und einem Bachbett. Um dorthin zu gelangen muss man die Zäune eins und zwei an geeigneten Punkten überqueren …“

Bald schon ziehen Wolken auf und die Sicht wird zunehmend schlechter. Dies macht die Orientierung im weglosen Blockgelände nicht einfacher. Einige Zeit später erreichen wir den in Norwegen liegenden Gipfel des Halti mit 1.365 m Höhe.

Von dort aus machen wir uns auf den Weg zur finnischen Grenze und zum höchsten Punkt in Finnland. Hierfür steigen wir, wie kann es hier anders sein, erst einmal über einen Rentierzaun.

Finnland besitzt den nördlichsten Landeshöhepunkt überhaupt. Dieser Punkt ist der höchste Punkt an der finnischen Grenze des Halti-Massivs, aber eben kein eigenständiger Berggipfel gemäß Definition. In Norwegen gab es Überlegungen Finnland zum 100. Jubiläum der finnischen Unabhängigkeit im Jahr 2017 den 1.331 m hohen Nebengipfel Haldicohkka zu schenken. Dazu wäre die Staatsgrenze um etwa 200 m zu verlegen gewesen. Das Unternehmen scheiterte letztendlich an juristischen Bedenken und so haben die Finnen keinen höchsten Berg, sondern lediglich eine höchste Erhebung an der Grenze zu Norwegen.

Auf dem Rückweg sehen wir eine Rentierherde in unsere Richtung ziehen. Wir setzen uns und warten still ab. Da der Wind günstig steht, nehmen sie uns lange Zeit nicht wahr und ziehen langsam an uns vorüber. Ein tolles Erlebnis.

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