Nicht ganz drei Monate in Peru, davon etwa einen Monat am selben Ort. Eine für uns ganz neue Erfahrung. Ein solch langer Aufenthalt in einem fremden Land ist mit einem Urlaubsaufenthalt schlichtweg nicht zu vergleichen. Auf der einen Seite sehr interessant, auf der anderen Seite manchmal sehr ernüchternd. Wir lernen einerseits den sehr freundlichen und aufgeschlossenen Peruaner kennen.

Cirilo unser Koch beim Trekking
Andererseits müssen wir auch feststellen, dass es sehr viele Einheimische gibt die der Auffassung sind, dass man als Ausländer wohl zu viel Geld hat und die keinen Versuch auslassen einem das Geld aus der Tasche zu ziehen. Das geht im kleinen damit los, dass von Ausländern gerne überhöhte Preise gefordert werden was einem natürlich erst auffällt wenn man länger im Land ist und die Preise kennt. Oder: Vereinbarte Preise werden plötzlich mit fadenscheinigen Begründungen erhöht, wie es uns z. B. beim Reifenwechseln passiert ist. Anderes Beispiel: Bei der Bezahlung des Standplatzes in Huaraz wurde behauptet wir seien zwei Tage früher angereist. „Belegt“ wurde dies mit einem handschriftlichen Vermerk. Wir konnten letztendlich beweisen, dass wir später angereist waren. Oder ganz dreist: Wir laden unseren Koch, der während eines Trekkings jeden Tag von früh bis spät tolles Essen für uns gezaubert hat zum Essen ein. Plötzlich bedankt sich der Fahrer, der eindeutig nicht eingeladen war, für die Einladung zum Essen. Schon steht man dumm da. Entweder man zahlt oder muss sich als Gast im Land hinstellen und ihm klar machen, dass er sein Essen gefälligst selbst zu zahlen hat. Auch die Polizei hat so ihre Methoden dem zahlungsfreudigen Ausländer etwas Geld abzuknöpfen, wenn er denn bereit ist zu zahlen.
Ja, Peru ist ein Land mit vielen Facetten … es gibt tolle Städte wie Arequipa und Cusco mit schönen Gebäuden, guter Infrastruktur, schönen Cafés und Geschäften …

Im Zentrum von Cusco
aber auch trostlose Dörfer und Städte mit kaputten Straßen und wenig was einen zum Verweilen einlädt.
Es gibt das fruchtbare Bergland in dem bis auf über 4.000 Meter Ackerbau und Viehhaltung betrieben wird …

Landwirtschaft in den Bergen von Peru
und die trockene, sandige Küstenlandschaft mit riesigen Hühnerfarmen, Zuckerrohrplantagen oder brachliegendem Land.

mit einer großen Hühnerfarm im Hintergrund
Weiter gibt es die Andenkette mit dem Huascaran als höchsten Berg Perus, der sich majestätisch aus der Cordillera Blanca erhebt …

Huascaran Sur

Huascaran Norte
und unzählige Müllberge direkt an der Straße, in den Feldern, in den Dörfern, Städten und in den Gewässern.

Müllberge direkt an der Panamerica
Quirlige Städte mit bunten Märkten …
und einsame ruhige Orte zum wandern, entspannen und genießen.
Und einen von einem Schweizer geführten kleinen Campingplatz am Meer, an dem wir unsere letzten Nächte in Peru verbracht haben.
All das ist Peru … und noch viel mehr!